Hallo Taby. Erstmal moechte ich Dir meinen Respekt dafuer ausdruecken, dass Du, so verstehe ich es zumindest, hier Deine Integritaet gefordert siehst. Oder Integritaet generell. Auch als Nicht-Kirchgaengerin oder Nicht-Religioese.
Insofern verstehe ich Deine Missbilligung. Fuer mich (christlich, nicht katholisch) kommt es jedoch ein bisschen auf den konkreten Umgang an. Ich erinnere mich an eine Veranstaltung, ich meine es war der deutschlandweite Katholikentag vor etlichen Jahren, wo die Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen einen Stand hatte. Das ist ein eingetragener Verein, und schon diese "Oeffentlichkeit" hat mich damals erstaunt. Ich kannte das einfach nicht, fand es aber positiv, weil es eben genau nicht um "Wasser predigen und Wein trinken" geht, sondern quasi um das Gegenteil, naemlich die entstandene Liebe und Beziehung anzuerkennen und offiziell zu machen.
Ich habe gerade nochmal gegoogelt, und die erklaerten Ziele des Vereins sind es, einerseits (Ex-)Priester und ihre Partnerinnen direkt zu unterstuetzen und andererseits langfristig den Zoelibat abzuschaffen (da laesst sich ja durchaus auch theologisch argumentieren). Das finde ich schon eine gute Sache.
Und wenn ich jemanden aus dieser Gruppe kennte, wuerde ich mich tatsaechlich sehr gerne mit ihnen an einen Tisch setzen und mehr darueber erfahren.
Aehnlichen Unwillen wie Du, moeglicherweise bis hin zur Kontaktverweigerung haette ich jemandem gegenueber, der das ganze tatsaechlich verheimlicht bzw. sich gemuetlich darin arrangiert hat, also unter Verweis auf sein Amt die Beziehung zwar laufen hat, aber nichts dafuer tut. Da wuerde ich in der Tat dieselbe Meinung vertreten wie Du, auch durchaus auch mit Blick auf das Vertrauen derjenigen, die sich an einen Priester als Seelsorger wenden.
Aber: Ist das denn der Fall, bei dem Freund Deines Partners? Findet er das womoeglich sogar noch ganz bequem so, dass er sich nicht offen zu der Frau bekennen muss und vertritt am Ende sogar oeffentlich noch das Zoelibat? Oder ist er ein suchender, zweifelnder Mensch, der zwischen der Angst vor dem beruflichen Aus (-das eine offen gelebte Beziehung in der Tat meist nach sich zieht) und seiner Liebe hin und hergerissen ist? Dafuer haette ich schon Verstaendnis.
Ich muss auch gestehen, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass die Mehrheit der verliebten und verbandelten Priester solche borgia-esken Charaktere sind, die das sozusagen noch geil faenden und den Zustand nicht lieber offen leben und loesen wuerden. Aber ich bin ja auch naiv.![]()
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Ergebnis 11 bis 20 von 254
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20.06.2018, 12:47
AW: Priester, Freundschaft, Umgang mit Zölibatsbruch
Moderatorin im Forum Über Treue und Lügen in der Liebe, Politik und Tagesgeschehen, Was bringt Sie aus der Fassung?, Medizinische Haarprobleme und Zähne
[Damals] wurde weniger Geschiss gemacht und insgesamt war alles besser. Was an den Müttern lag. Denen von damals. Wenn sie ihren Kindern doch bloß [...] noch beigebracht hätten, wie man Kinder erzieht.Userin Minstrel02 im Forum Erziehung
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20.06.2018, 12:49
AW: Priester, Freundschaft, Umgang mit Zölibatsbruch
Chaos
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Permanente Nettigkeit ist ein Symptom. (Dr. House)
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20.06.2018, 12:49
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20.06.2018, 12:52
AW: Priester, Freundschaft, Umgang mit Zölibatsbruch
Ich finde es gut, wenn sich Priester nicht an das Zölibat halten. Wird langsam Zeit, daß sich in der katholischen Kirche etwas ändert.
Und immer wenn wir lachen, stirbt irgendwo ein Problem.
Dornröschen hätte gar keinen Prinzen gebraucht, nur einen starken Kaffee
Friedvoll zu sein bedeutet, von Erwartungen frei zu sein und nichts von anderen zu wollen.
Wenn du jemand anderem vergibst, dann tust du dies deinetwegen, nicht weil der andere das verdient. (Doris Wolf, Psychotherapeutin)
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20.06.2018, 12:53
AW: Priester, Freundschaft, Umgang mit Zölibatsbruch
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20.06.2018, 12:55
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20.06.2018, 12:56
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20.06.2018, 12:59
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AW: Priester, Freundschaft, Umgang mit Zölibatsbruch
Das Leben macht was es will und ich auch!
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20.06.2018, 13:04
AW: Priester, Freundschaft, Umgang mit Zölibatsbruch
Wenn denn Du, TE, so gläubig bist, warum hast Du den Vorgang nicht längst nach Oben zu seiner vorgesetzten Behörde gemedet?
Ich bin auch erzkatholisch aufgewachsen...und solche Fälle sind nicht selten...mit immer den gleichen Konsequenzen: umgehender Rauswurf aus der Kirche.
Und vielleicht ist auch Alles nur Dorfgerede zu ihm und seiner Haushaltshilfe....wer weiss...
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20.06.2018, 13:04
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