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Thema: Vater-Trauma
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30.09.2019, 16:14
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AW: Vater-Trauma
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30.09.2019, 16:17
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AW: Vater-Trauma
Lieber Klecksfisch,
mein Vater hat viele Traumen. Meine Mutter erzählte von täglichen (!) Alpträumen. Er war wie ein getriebener.
Mit Sicherheit spielt das was seine Eltern in zwei Kriegen erlebt haben dabei eine entscheidende Rolle so wie auch sein Leben, bevor er meine Mutter kennenlernte.
Er war sehr vielen traumatischen Situationen ohne jegliche Hilfestellung ausgesetzt.Geändert von kunterbuntesLeben202 (30.09.2019 um 17:05 Uhr)
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30.09.2019, 16:24
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AW: Vater-Trauma
Es geht mir darum, die Auswirkungen im Alltag einzudämmen.
Ich bin mir nicht schlüssig, inwiefern mir die Beschäftigung mit dem obdachlosen Vater dabei helfen kann oder wird.
Ich will mit dieser Angelegenheit ein für allemal abschließen.
Ich erwarte keinesfalls ein "Happy End". Deswegen hatte ich 25Jahre lang auch nie versucht meinen Vater aufzusuchen. Ich hatte für mich die Hoffung auf gute Eltern aufgegeben.
Ich kann sehr gut alleine sein.
Wenn auch die Absage/Ablehnung durch den eigenen Vaters eine andere Kategorie ist, als die Ablehnung/Absage eines X-beliebigen anderen Menschen.
Bereits versucht. Diese haben etwas bewegt, aber dieser "Rest" der blieb.
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30.09.2019, 16:26
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30.09.2019, 16:35
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AW: Vater-Trauma
Liebe Schafwolle:
meine Mutter ist eine egozentrische Persönlichkeit und war zu diesem Zeitpunkt (und auch später nicht) für uns Kinder nicht greifbar. Ich kann nicht genau sagen, ob sie den Kummer nicht sehen wollte oder gar nicht wahrgenommen hat.
Sie weicht Fragen zu diesem Thema aus. Meint, ich muss "verzeihen können" und warum er den Kontakt abgebrochen hat, "weis sie nicht".
Zur Frage zu den Therapiezeiten:
Drei wesentliche Blöcke zu jeweils 7 bis max 14 tägigen Einheiten:
erster - 22-24 Jahre
zweiter- 28-30 Jahre
dritter - 32-35 Jahre
ergänzend:
- Maltherapien, Körpertherapien, Familienaufstellungen, Selbstwerttrainings, Pferdetrainings, NLP-Seminare
- regelmäßiger Sport
- natürlich auch Medikamente, es hat ein wenig gedauert, bis das optimale Mittel und Dosis gefunden wurden
- zwischen 20-22: das gesamte Sortiment homöopathischer Mittel, Johanniskraut, Bachblüten (alles wirkungslos)
Mit dem Ergebnis -
Im Vergleich mit dem Anfangszustand: 95% der Probleme behoben.
Fremdwahrnehmung:
ich werde als lebenslustige, starke, selbstbewusste, "Macherin" beschrieben.
Mit dem Mutterthema konnte ich vollständig abschließen.
Sie hält stundenlange Monologe. Aber es fällt ihr nicht auf, wenn ich krank/traurig/braun/weiß/gut oder schlecht angezogen bin. Sie "sieht" mich nicht.
In jungen Jahren war das für mich sehr schwer hinzunehmen.
Mittlerweile kann ich das akzeptieren und besuche sie hin und wieder, um mein Gewissen zu beruhigen. Ich sitze dann zwei Stunden da, lasse ihren Monolog über mich ergehen - es nimmt mir keine Kraft mehr.
Dieser "kleine" Vater Trauma-Rest hält sich hartnäckig.
und es fällt mir sehr schwer, das nach so vielen Jahren harter Therapiearbeit hinzunehmen.Geändert von kunterbuntesLeben202 (30.09.2019 um 16:48 Uhr)
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30.09.2019, 16:40
AW: Vater-Trauma
Ob es dir helfen kann, weiß ich nicht, aber ich hab letztlich eine ähnliche Geschichte im Spiegel gelesen, über einen jungen Mann, der seinen obdachlosen Vater über Facebook gesucht und auch gefunden hat und über den Verlauf später ein Buch geschrieben hat.
Er hat ihn gefunden, aber es war kein wirkliches happy end.
www.spiegel.de/lebenundlernen/job/klaus-ist-weg-hamburg-sucht-obdachlosen-vater-twitter-hilft-a-1238530.htmlMan muss nicht über jedes Stöckchen springen ... jedenfalls nicht jeder.
Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Profilbild © edwardbgordon
Moderation: "Rund um den Job", "Mietforum" und "Selbstständige, Freiberufler & Co"
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30.09.2019, 16:42
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30.09.2019, 16:44
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30.09.2019, 16:53
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AW: Vater-Trauma
sehr schlecht:
Mein Vater hatte ein Lieblingsgeschwisterchen, dem er die komplette Aufmerksamkeit widmete. Mich hat er ignoriert.
Er war oft betrunken und gewalttätig. Ich hatte Angst vor ihm.
Dennoch war ich die zornige Tochter, die gegen ihn revolutioniert hat.
Ich war damals erleichtert als er ging.
Das war auch ein Grund, warum ich ihn in den 25 Jahren auch nicht gesucht hatte.
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30.09.2019, 16:54
AW: Vater-Trauma
Ich habe vor vielen Jahren das Buch von Schulz von Thun "Miteinandere reden" gelesen. Darin geht es - verkürzt darum, dass jeder Satz vier Seiten haben kann, vier Botschaften beinhalten kann. Das komplizierte ist, der Sender kann es auf vier Ebenen meinen und der Empfänger kann es auf vier Eben hören - Missverständnisse sind so vorprogrammiert.
Ich habe darauf gelernt nicht immer direkt und ungefiltert auf die "gehörte" Ebene zu reagieren, sondern manchmal kurz zurückzutreten und zu überlegen, ob der Sender es nicht auch anders gemeint haben könnte.
Das Buch zu lesen ist auf jeden Fall ein Gewinn - ich gehe soweit, dass es damals mein Leben verändert hat.
Vor einigen Jahren habe ich denn beschlossen, dass ich versuche mich darauf zu konzentrieren den Menschen erst mal etwas gutes zu unterstellen, bis zum Beweis des Gegenteils. Oft gelingt mir das auch. Und - am Rande bemerkt - nichts ärgern jemanden, der es nicht gut meint so, wie wenn man ihm etwas Gutes unterstellt. Und mir geht es besser, wenn ich im Zweifel etwas positiv auffasse. Das habe ich trainiert und es funktioniert - oft.
Du weißt nicht warum dein Vater gegangen ist.
Du wirst es auch unter Umständen nie erfahren, weil dein Vater es dir entweder nicht sagen kann oder sagen will.
Kannst du dir vorstellen, dass er dich sehr geliebt hat, einfach weil du seine Tochter warst.
Er selbst hat sehr unter seinem eigenen Elternhaus gelitten und hat sich selbst als krank wargenommen und wollte dir ersparen in einem ähnlich kranken Umfeld aufzuwachsen, wie das, welches ihn krank gemacht hat.
Und da er keine Möglichkeit sah wieder gesund zu werden, ist er gegangen, ehe er dir noch mehr schadet.
Ich kann mir gut vorstellen, dass er dich eben nicht abgelehnt hat, sondern dich so sehr geliebt hat, dass er dir sein eigenes Schicksal ersparen wollte.Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ... jedenfalls nicht jeder.
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