Also wenn sich bei mir angesichts des Leidens eines anderen Menschen ein Mitgefühl einstellt, dann ist das weder egoistisch noch eigennützig noch sonst etwas. Es ist einfach ein Gefühl und nichts anderes. So wie Freude, Trauer oder Wut.
Dass ich dann aus diesem Mitgefühl heraus, dem Menschen etwas Gutes tun will, ist schon einen Schritt weiter als das Gefühl und das kann ich dann in der Regel auch sensibel und einfühlsam rüberbringen, immer darauf achtend, dass der Mensch damit etwas anfangen kann.
Deswegen sagt man ja auch, dass Ratschläge manchmal wie Schläge sein können, wenn sie einfach nur so hingeworfen werden.
Ich habe nicht selten eine Hilflosigkeit gespürt, weil ich nicht wusste, wie ich dem Menschen etwas sagen kann oder mit umgehen, dass es gut für ihn ist. Wenn jemand z. B. total negativ eingestellt ist und alles dicht macht. Manchmal ist es besser, zu schweigen.
Manchen tut es auch gut, zu akzeptieren, dass es ist, wie es ist.
Außerdem habe ich mehrmals - im Nachhinein - erlebt, dass der andere Mensch oft intuitiv spürt, wie man zu ihm und zu seinem Leiden steht, selbst wenn man kein Wort sagt. Und auch das scheint gut zu tun (dieses Akzeptieren).
Kontraproduktiv und meistens unbrauchbar finde ich irgendwelche "Lösungsvorschläge". Die können in der Theorie richtig sein, aber wenn der Mensch damit nichts anfangen kann, dann sind sie eben an der Stelle und in der Situation falsch.
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27.10.2019, 13:26
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AW: Wie bei Bekannte/ Freunde psychische Erkrankungen erkennen um evtl zu helfen
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27.10.2019, 13:39
AW: Wie bei Bekannte/ Freunde psychische Erkrankungen erkennen um evtl zu helfen
was mir hilft, geholfen hat, ich bei mir bin:
- ich möchte dir gerne helfen. sage mir bitte, wie kann ich das tun? wie kann ich dir helfen?, sage du mir bitte was du jetzt von mir möchtest, brauchst, wie ich dir helfen kann-
und das andere ist: wenn es jemand nicht möchte oder es selbst nicht spürt- gibt es einfach keine möglichkeit etwas "zu erkennen".hinfallen ist keine schande, liegenbleiben schon.
das leben ist kostbar, lasst uns jeden tag gebührlich feiern
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30.10.2019, 14:05
AW: Wie bei Bekannte/ Freunde psychische Erkrankungen erkennen um evtl zu helfen
Ist "massiv" Deine eigene Einschätzung?
Was hättest Du denn getan, wenn Du geglaubt hättest, eine psychische
Erkrankung liegt vor?
ich war seit zwei Jahren bestimmt 3 mal in der Woche mit den Hunden spazieren und wir haben auch über vertrauliche Dinge geredet.
Jetzt mache ich mir Vorwürfe, dass ich es übersehen habe.
Im Nachhinein betrachtet:
waren die Äußerungen der Betreffenden denn tatsächlich so, dass man
daraus hätte schließen müssen, dass eine Erkrankung (!) vorliegt?
Sie redet ständig darüber, das die Wirtschaft zu Grunde geht , alle Banken vermutlich nächstes Jahr pleite sind, die Amis die Welherrschaft übernehmen usw.
Da ich halt überhaupt keine Ahnung hab vom wirtschaftlichen, hab ich immer Gedacht, sie wird schon recht habe,
Einmal die Tatsache, dass sie halt irgend welche Verschwörungstheorien
oder apokalyptischen Ansätze glaubhaft findet ... das an sich ist kein
Krankheitsbild.
Andererseits hattest Du überhaupt nichts entgegenzusetzen.
Das finde ich eher schade ... aber mehr auch nicht.
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31.10.2019, 06:36
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AW: Wie bei Bekannte/ Freunde psychische Erkrankungen erkennen um evtl zu helfen
Dein Irritation kann ich gut verstehen- ich schätze, das würden sich viele fragen.
Mal ganz einfach gesprochen: wenn wir auf jeden seltsamen Kommentar oder Reden schauen würden- müssten ne Menge Menschen " in die Klinik"
Außerdem zeigen Menschen selten ihr "wahres Gesicht"- wir sind es alle gewohnt uns zu maskieren.
Mal zeigen wir uns stärker, weil wir keine Schwäche zugeben wollen- mal kokettieren wir mit Schwäche....wir sind schon einfallsreich darin, uns selbst anders zu zeigen, als es uns wirklich geht.
Wenn jemand nicht will, dass man ihn "erkennt", kann er das meist erfolgreich verbergen.
Dazu hast du ja schon gelesen, dass es das so nicht gibt.
Wieso fragst du deine Bekannte nicht selbst, wenn sie zurück ist?
Stelle ihr diese Frage und du wirst hören, was sie dir dazu sagen wird - immerhin bezieht sich doch deine Frage genau auf diese Situation (selbst, wenn du allgemein gefragt hast).
Ich könnte mir vorstellen, dass du sehr bereitwillig Antwort bekommen wirst.
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31.10.2019, 09:21
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AW: Wie bei Bekannte/ Freunde psychische Erkrankungen erkennen um evtl zu helfen
Du übersiehst gerade jetzt etwas. Auch Menschen mit psychischen Erkrankungen möchten Freunde haben, die ausschließlich normale Freunde sind, und die Krankheiten lieber mit einem Arzt besprechen.
Was würdest du denn anders machen, wenn du es bemerkt hättest, wärst du dann eine weniger gute Freundin?
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31.10.2019, 11:52