ENTSORGEN
Sorgst du dich um mich
Sorg ich mich um dich
Gebe ich mein Bestes
Bekomm ich Deins
Komm, wir tauschen.
Liebe ich dich ehrlich
Liebst du mich gefährlich
Brennst mich ab als Fackel
Als helles Leuchten gebe ich alles
Übrig bleibt zuletzt der Griff.
Du lässt die Hände sinken
Blind vom Fackelschein
Hitze lässt dich glühen
Viel zu nah zu schnell
Was bleibt sind Fragen.
Wo bist du geblieben?
Ginge es langsamer auch?
Was treibt dich so zur Eile?
Sind es die Sorgen?
Soll ich dir meine borgen?
Du hast schon manchen alten Griff da liegen
Feuer entfacht und schnellen Brand
Hast dich verschenken müssen unerkannt
Es fehlte der richtige Augenblick
Zu sehen, wer du bist und was du willst.
Jetzt geht es ans Entsorgen
Weg die alten Griffe, freie Bahn
Alte Feuer sind nicht geheuer
Neue müssen sein
Wo sind die Zünder?
Was bleibt vom Lieben
Ist tot nach dem Gebrauch
Wird als Erinnerung entsorgt
Wie die alte Kleidung eines Toten
Die anzuziehen sich niemand traut.
Millionen Menschen haben einmal geliebt
Sind längst schon unter der Erden
Die Erinnerungen sterben langsam auch.
Im Himmel wirken gute Taten ewig weiter
Nichts davon wird dort entsorgt.
DWZL 08.06
Antworten
Ergebnis 31 bis 40 von 4519
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11.08.2006, 00:01Inaktiver User
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
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11.08.2006, 15:06Inaktiver User
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Wenn in der tiefsten Nacht
wilde Stürme wüten
und gegen Fensterglas der Regen peitscht,
wenn ich, den Kopf schräg angelehnt,
hinausseh in die monderhellte Dunkelheit
und erst die hohe Traurigkeit sich einschleicht
– bin ich ganz bei mir.
Und wenn die Welt mir öffnet alle Türen,
wenn Menschen mich verlocken durch die Redekunst und Rosen,
wenn Schnelligkeit regiert und Frohsinn,
Geschäftigkeit mich festhält und verstrickt
und mein Lächeln wie ein Spiegel aufgesetzt
– hab ich mich wieder mal verloren.
Und wenn du da bist, auch nur in Gedanken,
im jungen Frühlingssonnenschein,
wenn Blütenknospen duften und verzücken
und Liebesschwüre hoffen lassen
auf ein Meer von Zärtlichkeit
– hab ich mich völlig aufgehoben.
Isabel Feldman
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11.08.2006, 15:37
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
WENN DU MICH VERGISST
Ich möchte, dass du
eines weißt.
Du weißt ja, wie das ist:
Betrachte ich
den kristallenen Mond, den roten Zweig
des säumigen Herbstes an meinem Fenster,
berühre ich
beim Feuer
die ungreifbare Asche
oder die runzeligen Körper des Holzes,
bringt mich das alles zu dir,
als wäre alles, was da ist,
Düfte, Licht, Metalle,
nichts anderes als ein Schwarm kleiner Schiffe,
hinsegelnd zu deinen Inseln, die mich erwarten.
Nun aber,
wenn du allmählich aufhörst, mich zu lieben,
werde ich aufhören, dich zu lieben, allmählich.
Wenn du auf einmal
mich vergisst,
suche nicht nach mir,
denn ich werde dich schon vergessen haben.
Scheint er dir lang und irre lodernd,
der Fahnenwind,
der mein Leben durchweht,
und entscheidest du dich,
mich auszusetzen am Rand
des Herzens, in dem ich verwurzelt bin,
so bedenke,
dass am selben Tag,
zur selben Stunde,
ich die Arme erhebe
und meine Wurzeln sich aufmachen,
einen anderen Boden zu suchen.
Doch wenn du
jeden Tag,
jede Stunde
empfindest, dass du für mich bestimmt bist,
mit unverrückbarer Süße,
wenn jeden Tag
eine Blüte aufsprießt zu deinen Lippen,
um mich zu suchen,
ach, meine Liebe, ach, meine,
so wiederholt sich in mir all dies Feuer,
und nichts erlischt in mir, nichts wird vergessen,
meine Liebe nährt sich von deiner Liebe, Geliebte,
und solange du lebst, wird sie in deinen Armen sein,
ohne die meinen zu verlassen.
[Pablo Neruda]
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11.08.2006, 15:55
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, daß sich vieles ändern läßt, bloß nicht die Menschen.
{Karl Marx}Wer in der Vergangenheit lebt und die Zukunft fürchtet, verpasst die Gegenwart!
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11.08.2006, 21:29
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Glücklich
Ich möchte mit Dir
durch hohes Gras
und bunte Blumen gehen.
Vielleicht
würdest Du verstehen,
warum ich manchmal glücklich bin.
Ich möchte mit Dir
am Bach dort unten
schweigend in die Wellen sehen.
Vielleicht
würdest Du verstehen,
warum ich trotzdem glücklich bin.
Ich möchte mit Dir
Hand in Hand auf einer Lichtung
sehen, wie die Nebel wehen.
Vielleicht
würdest Du verstehen,
warum ich heute glücklich bin.
[(c) Annette Gonserowski]Der Inhalt des Lebens ist am Ende die Sammlung schöner Erlebnisse, Eindrücke und Freundschaften.
[UÖ]
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11.08.2006, 21:31
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Wandlung
Willst du erschaun, wie viel ein Herz kann tragen,
O blick in meins!
So reich an Wunden, vom Geschick geschlagen,
War wohl noch keins.
Doch mitten in den wütendsten Orkanen
Erhob ich mich
Und schritt dahin auf fernen Bahnen -
Wie stark war ich.
Wie ward mir doch nun so mit einem Male
Die Kraft geraubt?
Es trotzte mutig dem Gewitterstrahle
Mein stolzes Haupt,
Doch als du zu mir sprachst mit leisen Grüßen:
»Ich liebe dich!«
Da sank ich still und weinend dir zu Füßen -
Wie schwach bin ich!
(Betty Paoli)Man muß zuerst lernen zu fallen, wenn man fliegen möchte.
(Richard Bach)
Alles ist wie es ist und alles hat Sinn, dass es geschieht, wie es geschieht, auch wenn ich nicht immer unmittelbar in der Lage bin, die Sinnhaftigkeit zu erkennen. Insofern weiss ich, dass es nichts gibt, was keinen Sinn hat.
(Christian Malzahn "Seelenflügel")
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12.08.2006, 20:21Inaktiver User
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Entgegenkommen
Die ewig Unentwegten und Naiven
Ertragen freilich unsre Zweifel nicht.
Flach sei die Welt, erklären sie uns schlicht,
und Faselei die Sage von den Tiefen.
Denn sollt es wirklich andre Dimensionen
Als die zwei guten, altvertrauten geben,
Wie könnte da ein Mensch noch sicher wohnen,
Wie könnte da ein Mensch noch sorglos leben?
Um also einen Frieden zu erreichen,
So laßt uns eine Dimension denn streichen!
Denn sind die Unentwegten ehrlich,
Und ist das Tiefensehen so gefährlich,
Dann ist die dritte Dimension entbehrlich.
Hermann Hesse
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12.08.2006, 21:26
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Für mich
Ganz vorsichtig
und zart
lege ich meine Hände
an dein Herz
und wünsche mir
dass es nur
für mich schlägt
(Gerhard Rombach)Man muß zuerst lernen zu fallen, wenn man fliegen möchte.
(Richard Bach)
Alles ist wie es ist und alles hat Sinn, dass es geschieht, wie es geschieht, auch wenn ich nicht immer unmittelbar in der Lage bin, die Sinnhaftigkeit zu erkennen. Insofern weiss ich, dass es nichts gibt, was keinen Sinn hat.
(Christian Malzahn "Seelenflügel")
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12.08.2006, 21:32
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
Lass uns Sein
Wir sind glühend
und nachtlos
im feiernden Schein
wenn wir lieben.
Verlassen Grenzen
des schalen Erfüllens
betten Rosen
in erdigem Grund
der getränkt
mit verendeten Tränen.
Ich feier dich
wie mich.
O Liebe
lass uns Sein.
(Edith Maria Bürger)Man muß zuerst lernen zu fallen, wenn man fliegen möchte.
(Richard Bach)
Alles ist wie es ist und alles hat Sinn, dass es geschieht, wie es geschieht, auch wenn ich nicht immer unmittelbar in der Lage bin, die Sinnhaftigkeit zu erkennen. Insofern weiss ich, dass es nichts gibt, was keinen Sinn hat.
(Christian Malzahn "Seelenflügel")
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12.08.2006, 21:51
AW: Feenhaus: Gedichteecke und mehr...
"Immer wieder - DU"
Immer wieder
lieb ich Dich,
weil Du so
anders bist als ich.
Immer wieder
werd ich Dich suchen,
jedes Abenteuer
werd ich daher buchen.
Immer wieder
werd ich Risiken eingehen,
denn ich weiß
unsere Liebe läßt nichts geschehen.
Immer wieder
sag ich ja zu Dir,
denn Du bist
alle Liebe in mir.
Immer wieder
zeigst Du mir was Liebe ist,
Deine Augen, Deine Art
zeigen mir das Du ein Engel bist.
Immer wieder
wird unsere Liebe Zauber u. Magie,
und ich weiß
die unendliche Liebe zu Dir endet nie.
Immer wieder
bin ich bei Dir das wahre Ich,
ohne Masken, ohne Spiel
verschmolzen Du u. Ich in einem Ich.
Immer wieder
nur Du und ich,
mein Gott
lieb ich Dich!
(Autor Michael)
In seelischer Liebe u. Gute Nacht Michael