Damit widersprichst Du Dir meiner Meinung nach.
Eben weil Menschen nach Sicherheit suchen, hat das Gefühl:
"Der/die wird auch in schlechten Zeiten, wenn ich beispielsweise krank bin, zu mir stehen und mir helfen."
eine Menge mit den Wünschen an eine Liebe oder Partnerschaft zu tun.
Und ja, beispielsweise meine Ehefrauen und ich haben Kinder gezeugt, empfangen, geboren und großgezogen - wissend und fühlend, dass wir "morgen schon tot sein könnten".
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22.01.2021, 23:55
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Geändert von Nicolo (23.01.2021 um 11:28 Uhr)
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23.01.2021, 07:46
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Nicolo,
ich fürchte, wir haben uns falsch verstanden.
Weil ich mich nämlich auf die sexuelle Treue bezog.
Da könnte ich zumindest Krankheit als Ausnahmesituation akzeptieren.
Grundsätzlich denkt man ja in jungen Jahren nicht so an den Tod.
Mein Gefühl : für immer ist da was Anderes.
Egal was kommt, wir bleiben zusammen. Sagt das Herz.
Das ist einfach ein tolles Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Und das hatte ich zumindest sehr ausgekostet - ohne an Tod oder Krankheit zu denken.
Ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben.
Für immer ist erstmal ein gegebenes Versprechen.
Das allein heißt doch schon mehr als: bis dass die Langeweile uns scheidet
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23.01.2021, 11:42
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Dies sicherheitshalber nochmal vorab:
Meinethalben muss niemand irgendeine Ausnahme von sexueller Exklusivität akzeptieren.
Was auch immer ein Paar frei und offen miteinander vereinbart, respektiere ich unbedingt und grundsätzlich.
Ich halte es lediglich bis zum Gegenbeweis für falsch, dass der Mensch "von Natur aus monogam" sei.
... Grundsätzlich denkt man ja in jungen Jahren nicht so an den Tod. ...
Wenn Du das ernsthaft bezweifelst, schau Dir mal die Bilder an, die afghanische, syrische, palästinensische oder jemenitische Kinder malen.
... Für immer ist erstmal ein gegebenes Versprechen.
Das allein heißt doch schon mehr als: bis dass die Langeweile uns scheidet
Es ist aber ein Denkfehler, auch nur bei allen verheirateten Paaren davon auszugehen, dass sie einander dies versprochen haben. Mensch kann nicht erst seit gestern sogar kirchlich heiraten, ohne dass die Formel "bis das der Tod euch scheidet" zur Anwendung kommt.Geändert von Nicolo (24.01.2021 um 21:55 Uhr)
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24.01.2021, 07:26
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Nicolo,
wir kommen da wohl nicht zusammen.
Ich wünsche dir viel Glück bei deinem a la carte leben, wenn ich das so richtig verstanden habe?
Ob Menschen grundsätzlich monogam sind oder nicht weißt ich nicht.
Tendenzielle würde ich denken: Nein
Aber, was ist wenn das Gras auf der anderen Wiese immer grüner ist?
Ob man dem nachgibt oder nicht?
Für mich ist das letzten Endes eine Disziplinierung und eben auch eine Entscheidung.
Für mich, meinem Partner - und eben auch den Kindern gegenüber.
Was mir an deinen Posts gefällt ist ne Aufrichtigkeit.
Aber, ich finde, ne Erklärung braucht man nicht für sein Leben oder seinen Lebensentwurf.
Weder für sich noch für die Gesellschaft.
Ich bin jetzt nicht Single weil der Mensch eh nicht monogam ist sondern weil es eben so ist.
Und ich denke auch nicht dass Menschen in Langzeitbeziehungen unglücklicher sind.
Grundsätzlich kann der Mensch wohl in ner festen Beziehung stabiler leben.
Es gibt regelmässigen Sex, es gibt Austausch etc......
Und zur Aufzucht von Kinder ist es eben auch besser wenn Vater und Mutter beisammen sind.
Für alle.
Gar nicht mal nur um sich zu unterstützen - viel mehr um das Glück zu teilen - um es zu verdoppeln.
Menschen zu finden die sich mit einen freuen können und was gönnen sind viel schwerer zu finden als Hilfe.
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24.01.2021, 11:29
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Wir sind so ein Paar nach dem obigen Motto, aber in einem positiven Sinn - denke ich.
Seit wir uns vor knapp 40 Jahren kennengelernt haben, bilden wir bei aller Verschiedenheit eine Art Einheit, durchaus eine "Blase", in der nur wir Platz haben.
Wir sind einander zugetan, aber als Paar wenden wir uns auch anderen zu.
In dieser Blase leben wir immer noch glücklich miteinander, d.h. wir erfreuen uns an der Gegenwart des anderen, ohne, dass es immer wieder "Neues zu entdecken" gibt, und trotzdem ist es nie langweilig, sonst würden wir nicht soviel miteinander lachen und immer wieder situationsbezogene Witze machen.
Zwei kleine Beispiele: er pfeift hinter mir her oder versucht, mich in den Po zu kneifen, und ich mache Scherze über seinen "Waschbrettbauch", den er geschickt unter einer soliden Speckmasse verbirgt.
Das liest sich vielleicht albern und trivial, aber wir empfinden es nicht so.
Wir haben Spaß miteinander und sind einfach gern zusammen.
Ich kann nicht mal sagen, warum das so ist, es ist einfach so.
Senta Berger hat auch so eine jahrzehntelange Beziehung mit ihrem Mann - sie hat das einmal ohne Pathos beschrieben, und ich habe uns darin wiedererkannt."Tell me: what is life all about?"
"I haven't got a clue ..."
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24.01.2021, 18:44
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Ich hab mir das gerade nochmal durchgelesen und möchte hinzufügen, dass bei uns eine Art Unbeschwertheit vorherrscht.
Die Gedanken, die sich viele hier machen, gab und gibt es eigentlich nicht.
Uns war von Anfang an klar, dass es sexuelle Beziehungen mit anderen nicht geben kann und wird, ohne dass wir es explizit aussprachen. Das hätte unsere schöne Zweisamkeit, die Unbefangenheit und das Vertrauen zerstört.
Es hat auch keine ernsthaften Versuchungen gegeben in all den Jahren, für mich eigentlich keine, und ich denke, auch bei ihm nicht.
Was nicht heißt, dass wir keine Gelegenheit gehabt hätten, so nun auch wieder nicht!
Aber es hat uns nicht weiter interessiert.
Der Vorteil bei alledem war wohl auch, dass wir die Irrungen und Wirrungen und das Experimentieren in der Liebe schon beide hinter uns hatten - mit 37 und 41 Jahren, als wir uns kennen lernten.
Ob es, hätten wir uns schon früher kennengelernt, auch so gewesen wäre, weiß ich beim besten Willen nicht.Geändert von Fyona (24.01.2021 um 21:49 Uhr)
"Tell me: what is life all about?"
"I haven't got a clue ..."
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25.01.2021, 11:58
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Was, ich wiederhole mich, auch gar nicht notwendig oder auch nur mein Ziel ist.
... Ich wünsche dir viel Glück bei deinem a la carte leben, wenn ich das so richtig verstanden habe? ...
Ich denke nicht, dass Du mich verstanden hast, aber das kann natürlich auch daran liegen. Dass ich mich so missverständlich ausdrücke.
Zudem wird Verstehen meines Erachtens oft überbewertet - Akzeptanz oder gar Respekt sind auch ohne Verständnis möglich und vollkommen ausreichend.
... Ob Menschen grundsätzlich monogam sind oder nicht weißt ich nicht.
...
Für mich ist das letzten Endes eine Disziplinierung und eben auch eine Entscheidung.
Für mich, meinem Partner - und eben auch den Kindern gegenüber.
... Ich bin jetzt nicht Single weil der Mensch eh nicht monogam ist sondern weil es eben so ist. ...
Ja, wie denn nun - Deine disziplinierte Entscheidung zum Wohle Dir lieber Menschen oder "is' eben einfach so"?
... Und ich denke auch nicht dass Menschen in Langzeitbeziehungen unglücklicher sind. ...
... Was mir an deinen Posts gefällt ist ne Aufrichtigkeit.
Aber, ich finde, ne Erklärung braucht man nicht für sein Leben oder seinen Lebensentwurf.
Weder für sich noch für die Gesellschaft. ...
... Grundsätzlich kann der Mensch wohl in ner festen Beziehung stabiler leben.
Es gibt regelmässigen Sex, es gibt Austausch etc......
Und zur Aufzucht von Kinder ist es eben auch besser wenn Vater und Mutter beisammen sind.
Für alle.
...Geändert von Nicolo (25.01.2021 um 12:24 Uhr)
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25.01.2021, 12:04
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Und ich denke, dass ihr eine schöne Beziehung führt, aber keine "Du und ich gegen den Rest der Welt"-Beziehung, wie ich sie meinte.
Denn weder lese ich bei euch die komplette Bedürfnis- und Wunschfixierung auf einen einzigen Menschen (den/die Partner/in) nebst eifersüchtigem Wachen darüber, unbedingt und immer "das Meiste bzw. Beste" von ihm/ihr zu kriegen noch irgendwas, dass ich als "gegen die Welt" interpretieren würde.
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25.01.2021, 13:41
AW: Langzeitbeziehungen - wird es dann immer schwerer?
Das ist bei uns genauso.
Und ich merke jetzt - im fünften Beziehungsjahr - welch immense Freiheit im absoluten Vertrauen steckt, in der Gewissheit, dass es niemals beschädigt werden wird.
Wir leben nicht zusammen und unter der Woche ist eher die Norm, dass wir drei, vier Tage lang nichts voneinander hören. Das findet keiner von uns beiden beunruhigend, weil wir die Gewissheit haben, dass es nicht bedeutet und niemals bedeuten wird: der andere macht womöglich mit jemand anderem herum.
Keine Ängste, keine Zweifel: ich habe mich in keiner Beziehung so sicher und gut aufgehoben gefühlt. Mir gibt das tatsächlich ein Gefühl von Weite und Freiheit. Noch nie habe ich mich so entspannt der Liebe hingeben können.
Und ihm geht es ebenso.
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25.01.2021, 15:03