Thema: Was ist guter Wein?

Zitat von Avocado_Diaboli

Was ist z.B. mit Jacques ihm sein Weindepot - gibt es da vielleicht Kennenlernpakete o.ä.?

Bei Jacques etc. kannst du dich durch Regionen und Traubensorten probieren und eine Vorauswahl treffen. Aber auch hier wird angeboten, was den meisten schmeckt. Ist sicher für den Anfang eine Idee.

Viele Restaurants machen öfter Themenmenüs um einen Weinmacher oder eine Region. Auch interessant.

Seriöse Verkostungen laufen mit Eintrittsgeld, da muss man sich nicht gezwungen sehen, zu kaufen. Man kann aber fragen, zuhören und etwas über die Weine lernen.

Es gibt gute günstige Weine und teure schlechte Weine. Meine Meinung.

Ich durfte mal auf einem exklusiven Empfang einen Rothschild lafite kosten (zum Essen) und der schmeckte mir überhaupt nicht, der war einfach nur trocken. Je nach Jahrgang 100 - 10000€ pro Flasche. Leider weiß ich nicht mehr genau den Jahrgang. Mein Vater behauptet von 1945, aber diese Flasche kostet laut Google über 10000€ - das kann ich kaum glauben.

Ich empfehle auch den Gang zu einem Winzer, am besten mit Weinprobe. Wichtig ist auch herauszufinden, was einem schmeckt, es gibt unterschiedliche Rebsorten und Bodenqualitäten - der Säuregehalt hat aus meiner Sicht auch viel Einfluss. Bei meiner letzten Weinprobe durften wir erfahren, dass je nach Beleuchtung der Wein auch anders schmecken kann. Die Jahrgänge schmecken auch verschieden, der letztjährige Rotling war nicht so vollmundig wie der im Jahr davor.

Mittlerweile haben wir „Hausweine“ vom Winzer bzw. Winzergenossenschaft und „Schorleweine“ aus dem Supermarkt. Wir trinken überwiegend deutsche Weißweine und Rosés, bei den Rotweinen liegt der Schwerpunkt auf Frankreich.

Ob ein Sommelier unsere Weine für gut befindet? Keine Ahnung.

Zitat von Inaktiver User

Süßweine.. ok lecker...mit Mousse au chocolat...

Ja, die können sensationell schmecken. Auch in Kombination mit Käse.

Zitat von xanidae

Ob ein Sommelier unsere Weine für gut befindet? Keine Ahnung.

Muss er nicht. Es ist auch wurst, finde ich. Dir muss der Wein schmecken.
Dass das das wichtigste Kriterium ist, sagen die Sommeliers in meinem Bekannten- bzw. Freundeskreis auch.

Ich finde es allerdings schön, wenn ich dem/der Sommelier/e beschreiben kann, was ich mag, und vielleicht sogar ein Beispiel nennen kann. Hat bisher eigentlich überall geklappt, weil es ihnen offenbar Spaß macht, so einen Wein herauszusuchen.

Oh, da war habe ich mich zu flapsig ausgedrückt. Ein echter Sommelier oder Weinexperte kann mir genauso weiterhelfen, wie du es beschrieben hast.

Jedoch gibt es auch viele selbsternannte Sommeliers, die dir Vorträge halten wie ein Wein schmecken muss, dass er gut ist.

Außerdem merke ich wie es in den Gesichtern der Weinverkäufer zuckt, wenn ich sage, dass ich einen nicht zu trockenen fruchtigen Weißwein wünsche. Weil „guter Wein“ muss trocken sein.

Zitat von xanidae

Jedoch gibt es auch viele selbsternannte Sommeliers, die dir Vorträge halten wie ein Wein schmecken muss, dass er gut ist.

Oh yeah! Die Gscheidhaferl ...

Außerdem merke ich wie es in den Gesichtern der Weinverkäufer zuckt, wenn ich sage, dass ich einen nicht zu trockenen fruchtigen Weißwein wünsche. Weil „guter Wein“ muss trocken sein.

Kenn ich.
Mir geht es andersrum so. Wenn ich sage dass ich keinen Primitivo mit viel Frucht möchte, sondern einen der wenigen mit mehr Tannin als Frucht.

Ich war in einem anderen Leben auch gelegentlich in der Hochpreis-Liga unterwegs und habe da sensationelle Weine getrunken und mich sehr darüber gefreut, sowas zu bekommen. Als Privatmensch kann ich mir das nicht leisten - und muss es auch nicht. Es macht großen Spaß, die Zweit- und Drittweine der Erzeuger zu probieren. Die sind erschwinglich und haben oft die Charakteristik des "Stars", sind vielleicht einen Hauch einfacher, aber sie sind den großen

Ich kann nur immer wieder mein Credo wiederholen: Wein ist gut, wenn er sauber gemacht ist und schmeckt. Ganz einfach eigentlich.