Ich kannte lebensfrohe junge Frauen, die an Krebs verstorben sind. Junge Mütter, die so gern miterlebt hätten, wie ihre Kinder heranwachsen. Und wer hat denn keinen Stress, keine seelischen Belastungen?
Haltet euch da raus - dieses Psychologisieren nervt.
Umfrageergebnis anzeigen: Hat Krebs oft seelische Gründe?
- Teilnehmer
- 90. Diese Umfrage ist geschlossen
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Ja
24 26,67% -
Nein
66 73,33%
Thema geschlossen
Ergebnis 21 bis 30 von 104
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07.08.2019, 17:32
AW: Hat Krebs oft seelische Gründe?
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07.08.2019, 17:32Inaktiver User
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07.08.2019, 17:33
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07.08.2019, 17:40
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07.08.2019, 17:43Inaktiver User
AW: Hat Krebs oft seelische Gründe?
Krebs ist viel zu komplex.
Schon Kinder erkranken an Krebs.
Menschen, die jahrzehntelang auf dem Zahnfleisch gehen, bleiben oft verschont (ich meine jetzt nicht Resilienz usw., sondern Menschen, die sich erledigt fühlen, am Ende ihrer seelischen Kräfte).
Es ist nicht erwiesen.
Auch ist es nicht widerlegt.
Der Rest ist Glaubenssache.
Wichtig, ja entscheidend, ist: In einem konkreten Fall ist es ausgeschlossen (Stand der Wissenschaft heute), sagen zu können, ob und welche Rolle die Seele gespielt hat.
Man kann heute noch nicht einmal Wahrscheinlichkeiten - seriös - aufstellen.
Trotzdem kursieren Theorien und jeder, der will, glaubt an das eine oder das andere, auch Betroffene und/oder Angehörige.
Wenn Betroffene von sich selber sagen, ja, bei ihnen hätte irgendeine chronische, starke Belastung eine Rolle gespielt, ist das für mich absolut nichtssagend.
Deswegen bezweifle ich den Nutzen solcher Thematisierungen.
Glauben gegen Glauben - wozu soll das gut sein?
Ich sehe da keinen Sinn.
Wen soll es weiterbringen? Wem soll es nutzen?
Die einen werden das eine behaupten, die anderen das Gegenteil - und dann?
Und dann immer wieder die Klarstellungen/Beteuerungen, dass man es nicht mit der Schuldfrage verknüpfen will.
Aber bei manchen Betroffenen wird dann vielleicht doch wieder eine mühsam verheilte Wunde wieder aufreißen: "Habe ich vielleicht doch ....?" "Hätte ich damals ...?"
Unnötig zwar, aber das ist so leicht zu sagen, wenn man nicht betroffen ist. Dann kann man leicht quatschen, es tut ja einem selbst nicht weh, man ist nicht von bohrenden Fragen gequält.
Nein. Wie jemand schon hier sagte, man soll es der Wissenschaft überlassen.
Das sage ich als jemand, der der Wissenschaft gegenüber äußerst kritisch steht und fast nichts einfach so glaubt, nur weil es das Etikett "Wissenschaft" trägt.
Aber was will man herumglauben, wenn heute noch kein Wissenschaftler auf diesem Planeten auch nur den Ansatz eines festen Beweises in der Hand hat?
Und selbst wenn es eines Tages das doch gelingen würde, es wird noch einmal lange dauern, bis man in einem konkreten Fall die Rolle der seelischen Belastung wird mit Sicherheit einordnen können, was ja mehr als fraglich ist, ob es überhaupt dazu kommen sollte.
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07.08.2019, 17:54
AW: Hat Krebs oft seelische Gründe?
Ich meine - zum Beispiel- eine positive Grundstimmung, Lebenseinstellung und auch ein starkes Resilienzvermögen.
Was, wenn jemand sich nicht als belastet empfindet und dennoch an Krebs erkrankt?
Hat er/sie dann eine falsche oder fehlerhafte Wahrnehmung?
Dann würde ich (!) persönlich nur eben gar nicht in diese Richtung denken.
Mit anderen Worten, dann wäre dieser - mögliche !- Faktor für mich bei der Ursachenforschung auszuschließen und man würde sich anderen möglichen Ursachen zuwenden.
Wobei ich damit selbstverständlich nicht sagen will, daß man bei jeder schweren Erkrankung oder gar Krebs eine Ursache finden kann oder würde.
Oder die falsche Strategie, mit Belastungen umzugehen?
Jeder kann doch nur so gut mit Belastungen umgehen, wie er/sie es vermag.
Wäre das dann Teil seiner/ihrer Persönlichkeitsstruktur?
Ich glaube, daß ein glückliches oder zufriedenes oder sorgenfreies Leben viele Menschen (nicht alle natürlich) auch gesundheitlich stabiler machen kann.
So viele Menschen investieren heute schon so viel Zeit in Fitness, weil ihnen und uns allen der Zusammenhang zwischen einem fitten Körper und dem Gesundheitsaspekt bekannt ist.
Aber auch heute verkennen (so glaube ich) viele Menschen den Zusammenhang zwischen resilientem Körper und gesunder/stabiler Seele.
Wenn eine starke Raucherin an einem Bronchialkarzinom erkrankt, muss sie mit dem Gefühl klarkommen, bis zu einem gewissen Grad verantwortlich für und schuld an ihrer Krankheit zu sein. Das ist schlimm.
Wobei eben viele starke Raucher eben nicht an Krebs erkranken, auch das sind Fakten - und ich hoffe, solche Gedanken können dann auch zu einer gewissen seelischen Entlastung führen.
Wir alle haben doch in ganz vielen Momenten und Entscheidungen unseres Lebens eine Wahl und eine Verantwortung.
So wie ich weiß und riskiere, bei 200 km/h eine höhrere und letalere Gefahr auf der Autobahn zu haben als mit 100 km/h.
Gleichzeitig passiert manchen bei 250km/h nichts und andere haben bei 60 leider einen Unfall.
Aber Risiko-Maximierungen gibt es und die sollten uns bewußt sein.
Oft nehmen wir Risiken auch bewußt in Kauf oder betreiben Vogel-Strauß-Politik.
Wollt ihr das allen anderen Krebspatientinnen wirklich auch noch aufbürden?
Sie selbst schrieb, daß sie glaubt, daß ihr Körper mit einzelnen Faktoren noch irgendwie klargekommen wäre, mit der Kombination aber leider nicht mehr.
Mit solchen Zuschreibungen wäre ich sehr vorsichtig. Ich würde sie erst dann vornehmen, wenn ich mir wirklich sicher wäre, wie die optimierte Persönlichkeit aussieht und wie man sie erlangt.
Sondern darum, daß verschiedene Menschen auf verschiedene sehr belastende Ereignisse/Faktoren verschieden reagieren können.
Ich mache das immer wieder am Beispiel dieser Geschichte klar.
Diese Frau hat die Kraft gefunden, an diesem Schicksalsschlag nicht zu zerbrechen- und nun, nach vielen Jahren hat sie sogar nochmal ein Kind bekommen.
Die Tsunami-Dramen waren ähnlich - und ich habe große Achtung vor dieser Leistung.
Ich (!) an ihrer Stelle hätte sehr wahrscheinlich keinerlei Lebenskraft mehr gehabt oder entwickeln können und ich würde auch niemanden irgendwie verurteilen, der diese Kraft und Resilienz eben nicht hat.
Das hat - für mich- in keinster Weise mit einer Beurteilung einer Persönlichkeit zu tun.Geändert von Sternenfliegerin (07.08.2019 um 18:00 Uhr)
I don´t know where I´m going- but I´m on my way... Carl Sagan
Vielleicht geht es auf dem Weg gar nicht darum, irgendwas zu werden.
Vielleicht geht es darum, alles abzuwerfen, was wir nicht sind,
so daß wir das sein können, wofür wir bestimmt sind.
Paulo Coelho
Moderatorin in den Foren:
Beziehung im Alltag, Der "gebrauchte" Mann und im Tierforum- ansonsten normale Nutzerin
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07.08.2019, 17:54
AW: Hat Krebs oft seelische Gründe?
Fehlt nur noch, dass jemand ruft: Krebs gibt es gar nicht, das ist eine Erfindung der Pharmaindustrie.
Gut, passt nicht zum Thema, aber ich bin auch schon weg.Nein, mein Nickname hat nichts mit meinem Geburtsjahr zu tun
Es gibt immer 4 Versionen beim Zusammentreffen von Mann und Frau:
Seine, ihre, die Wahrheit, und das, was wirklich passiert ist.
Schokolade stellt keine blöden Fragen - Schokolade versteht
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07.08.2019, 17:59
AW: Hat Krebs oft seelische Gründe?
In diesem Punkt klaffen Forschungsergebnisse und Meinungen in der Bevölkerung weit auseinander.
Während sich in der Forschung kein Zusammenhang nachweisen ließ glauben laut Umfragen viele Menschen an diesen Zusammenhang.
Nachlesen kann man das auf den Seiten der Deutschen Krebsgesellschaft.
Meine persönliche Meinung:
Beim gegenwärtigen Wissensstand ist die Frage obsolet.Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.
(Friedrich Hölderlin)
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07.08.2019, 18:02Inaktiver User
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07.08.2019, 18:03
AW: Hat Krebs oft seelische Gründe?
Eine Freundin erzählte mir, dass wenige Tage nach der Krebs-OP die Krankenhauspsychologin zu ihr kam.
Eine der ersten Fragen war, was nach Meinung meiner Freundin zu dieser Erkrankung geführt hätte.
Ja geht‘s noch?Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.
(Friedrich Hölderlin)